Sven Cordewinus

Herkunft und Bedeutung des Familiennamens „Cordewinus“

Im 11./12. Jh. war das sogenannte Coduan (mhd.), Cordouan (frz.), feines Ziegen - und Schafsleder welches nach der Art von Cordova gegerbt wurde. [3] S.222. D.h. in der Regel hatte das Leder eine rote bzw. eine schwarze Einfärbung. In der spanischen Stadt Cordova wurde dieses Leder seinerzeit zuerst von den Mauren  angefertigt und in alle Welt exportiert. Die lateinische Bezeichnung curduanelli steht für Schuhe welche aus Cordova-Leder hergestellt wurden. Aus diesem feinen Leder wurden jedoch auch Buchbindungen hergestellt.

Im 16.Jh wurde es schlechthin die Bezeichnung für Schuhe. Die Schreibweisen schuoche von kurdwane [4] cordewonische schue [4] khurween schuohe [4] stellen ebenfalls verschiedene mittelhochdeutsche Bezeichnungen aus verschiedenen Urkunden für Schuhe aus Cordova - Leder dar.

Später standen die Worte kurdewaner (cordewen , cordual, corduan) (mhd.) als Synonym für den Beruf des Schuhmachers, für einen Schuhmacher der ausschließlich das sehr feine und weiche Ziegenleder aus Cordova verwendet und daraus „Luxusschuhe“ herstellt. Noch heute heißt der Schuhmacher im Französischen „cordonnier“. Das Wappen der Schuhmachergilde der englischen Stadt York lässt ebenfalls die ursprüngliche Herkunft des Namens deutlich. Lt. Wörterbuch ist im Englischen der Cordwainer ein Korduan-Schuhmacher. Reparatur- Schuhmacher sog. "cobbler" durften neues Leder zum Zweck der Reparatur nur im Spitzen- und Fersenbereich verwenden. Die Durchbesohlung war ausschließlich den „Cordwainern“ vorbehalten. Weniger aufwendig gearbeitete abgetragene Schuhe einfacherer Leute wurden vom sog. "Flickschuster" geflickt oder vom Altmacher bzw. Altreisser, wie er bei uns hieß aufgekauft, oft mit unregelmäßig geformten Sohlenstücken versehen und wieder weiterverkauft. 

Auch in Gent findet man noch heute eine „Corduwainiers“ In Köln gibt es eine Straße mit dem Namen inter corduanarios, die heute Unter Taschenmacher heißt, da später aus diesem feinen Material vor allem  Taschen hergestellt wurden [2]. Noch heute gibt es den Beruf des Corduwainer. Ein Corduwainer stellt mit traditionellem Handwerk noch heute Schuhe her. 

Der "Korduanmacher" ist auch im Ständebuch von Christoph Weigel d.Ä. (1698) [10]
aufgeführt. (siehe nachfolgende Abbildung)



Übrigens ein Paar einfache Schuhe kosteten in London um 1320 ca. sechs Pence, was zu dieser Zeit etwa dem Tageslohn eines guten Arbeiters entsprach. Im Gegensatz dazu wird der Preis für ein Paar königliche Schuhe mit 5 Shilling, also 60 Pence angegeben. [10] Im Jahre 1263 wurde der Name „Cordewener“ in einer Straßburger Urkunde erwähnt. 1266 gibt es in Straßburg eine kurdewanergasse [2] die 1282 als platea sutorum erwähnt wird, dann 1351 verkürzt auf Kurwengasse, heute Kurbengasse [2].